Meine Körperreise mit Ayahuasca

Vorab: Mein Bericht ist natürlich stark gekürzt. Innerhalb psychedelischer Reisen und auch unserer Lebensreise geschieht so viel, dass es nicht möglich ist, alles aufzuschreiben. Ich habe versucht meine Kernbotschaften so gut wie möglich zusammenzufassen - war gar nicht so einfach - lol.

Als ich 2020 das erste Mal an einer therapeutischen Ayahuasca Zeremonie teilnahm, befand ich mich in einer Phase meines Lebens, wo Veränderung nötig wurde. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das angehen oder wo ich anfangen sollte.

Mit Sprechangst, geringem Selbstwert und noch weniger Selbstliebe und negativem Selftalk hatte ich schon seit der Jugend zu kämpfen, „normale" Therapie kam für mich nie in Frage, es fühlte sich nicht richtig an. Aber etwas in mir drang nach Veränderung, etwas musste geschehen. Ich wusste es gibt mehr in meinem Leben als Stress, Angst und dem schamvollen Blick in den Spiegel voller Selbstzweifel und Selbsthass. Ich spürte, dass mich etwas ruft, etwas, das bereits in meiner Kindheit und Jugend präsent war, das ich vergessen hatte.

Meine Intuition rief laut JA als ich durch Zufall im Sommer 2020 von Ayahuasca und dem Heilungspotenzial dieser Medicina erfuhr, die ihren Ursprung in Südamerika hat.

Zurück von meiner ersten, unglaublich intensiven und langen Zeremonie waren meine negativen Selbstgespräche verschwunden, mein negatives Körperbild war Dankbarkeit, Verbundenheit und Liebe gewichen, mein Selbsthass verwandelt in Selbstliebe und die Bestätigung, dass es viel, viel mehr gibt, als wir in unserem Alltag wahrnehmen war untrennbar mit meinem Sein verwoben. Mir wurde klar, wie taub und abgestumpft ich bisher durch mein Leben gegangen bin. Alles was ich kannte war aushalten, formhalten und durchhalten und mein Körper tat alles, damit das funktionierte - nur so war er sicher. Nichts fühlen, immer im Tun, keine Pausen, immer schnell. Warum ich jahrelang keine Erkältung hatte erklärt sich dann von selbst - auch dafür hatte mein Körper keine Kapazität.

Nun feinfühliger und offener fühlte ich mich in einer der nachfolgenden Zeremonien 2022 innerhalb der Reise bereits überfordert. Mein Nervensystem zeigte mir in den Monaten danach sehr deutlich, dass ich etwas an der Art verändert muss, wie ich Dinge angehe.

Ich hatte zwei aufeinanderfolgende Zeremonien gebucht, bin aber nach der ersten Zeremonie nach Hause gefahren - ein Abbruch, der nötig und richtig war, sich aber anfühlte, als hatte ich aufgegeben. Eine wichtige Lektion für mich, die ich in den Monaten danach versuchte zu integrieren. Aushalten und Durchhalten funktionierte nicht mehr. Ich spürte nun deutlich, wie es mir ging. Die Taubheit und das dumpfe Gefühl waren verschwunden, dafür herrschten Chaos, Verwirrung und Unruhe in mir.

Dort fing ich an, in Themen wie Trauma, Nervensystem, Körperarbeit und Embodiment einzutauchen und versuchte mich so selbst in diesen turbulenten Zeiten zu halten und zu unterstützen.

Ich bewegte mich viel zu Musik, bin auf verschiedene Arten ins Spüren und Wahrnehmen eingetaucht, malte, sang, spielte Instrumente, tanzte, atmete. Der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung kam auf und ich reichte in meinem Hauptjob Teilzeit ein. Mehr Zeit für mich, für Innenschau und Heilung, für meinen Weg, der sich mehr und mehr zeigte. Ich machte verschiedene Aus- und Weiterbildungen, tat alles was sich gut anfühlte und mir finanziell möglich war.

Ayahuasca öffnete mich für die Welt der Wahrnehmung, der Naturmedizin und Energien, sie zeigte mir auch den Weg zu meiner Herzensmedizin Theobroma Cacao. Cacaocita lehrte mich das Sprechen aus dem Herzen und die Magie des Raumhaltens.

Als ich 2022 nach der abgebrochenen 2er Zeremonie im Nervensystem-Chaos versank und mich daraufhin mehr mit Körperarbeit und Nervensystem vertraut machte, half mir das nicht nur, zurück zu mir zu kommen, zurück in Balance zu finden, sondern auch in Vorbereitung auf meine Zeremonien, die 2023 folgen sollten.

In meinen folgenden Aya-Zeremonien konnte ich innerhalb der Reisen präsenter sein. Mein Körper wurde nicht taub, ich spürte Durst, den Drang zur Toilette zu gehen und meine Bewegungslust fing Feuer - und ich traute mich, diesen Bedürfnissen nachzugehen. Es fühlte sich an, wie ein Befreiungsschlag, mir genau das zu erlauben. Es bag banal klingen, aber auf Toilette zu gehen, wenn ich muss, war etwas was ich nie getan habe und mir etwas so selbstverständliches zu erlauben sorgte für einen großen Shift in mir.

Die Energien in mir kamen ins Fließen. Licht, Musik, Farben, Bewegung flossen durch mich hindurch. Ich tanzte, bewegte mich viel in den Zeremonien und fühlte mich tiefer und tiefer verbunden mit mir, meinem Körper und der Medicina, der Erde. Als Kind von Pachamama ist es mein Traum irgendwann mal nach Peru zu reisen. Ein Land, dass mich mit seinen Menschen, seiner Kosmologie, Musik und Naturverbundenheit fasziniert.

Ich reiste 2023 und 2024 weiter mit Aya, ging in Verbindung, bereitete mich auf die Zeremonien ganzheitlich vor und war fasziniert, welchen Heilungsweg wir gehen, wenn wir uns nicht pushen, nicht über Grenzen gehen, nicht die Komfortzone sprengen (wie es ja oft bei Plantmedicine angepriesen wird). Wenn wir bei uns bleiben, den Körper mitnehmen, unsere Grenzen kennen, Bedürfnisse spüren und uns diese auch innerhalb von herausfordernden Situationen erfüllen können, genau dann passiert etwas magisches: Nachhaltige Veränderung, die wir bereits in der bewussten Vorbereitung auf diese besonderen und tiefen Erfahrungen anstoßen können. Diese Veränderung mag vielleicht etwas mehr Zeit brauchen, aber ist dafür umso tiefer und in Integrität mit uns selbst.

Die Verarbeitung des Erlebten und Integration ist unglaublich wichtig, aber wenn ich nicht die Kapazität habe, um mich mit dem Erlebten richtig zu befassen, mich selbst in diesem Prozess tiefer kennenzulernen und auch das zu sehen, was vielleicht nicht so angenehm ist, dann ist die Integration zum Scheitern verurteilt.

Genau aus diesem Grund habe ich SOMADELICA kreiert

SOMADELICA ist ein Geschenk an unsere Körper.
Lass uns verbunden, voller Respekt und Liebe zu unserem Körper, zur Erde in psychedelischen Zeremonien reisen. Wir SIND unser Körper und wir SIND all das, was uns ausmacht. Wir sind auf dieser Erde um (in unseren Körper) zu SEIN, wir sind hier um zu heilen - in einer Welt, die jeden Tag schneller lebt, macht, tut, muss, soll.

Lass uns wieder ins Sein eintauchen, in Langsamkeit, ins Wahrnehmen, in Kreativität, ohne Druck, Kraft, lass uns Grenzen setzen, Bedürfnisse spüren und erfüllen, lass uns voller Erdung genussvoll ein- und ausatmen, wenn wir das nächste Mal im Kreis einer Zeremonie sitzen. Aufgeregt und gleichzeitig voller Vertrauen in uns und die Medicina, geerdet und im Körper verankert.

Ganz egal ob du eine Teilnahme an einer Zeremonie bereits gebucht oder geplant hast, dich in Vorbereitung darauf mit deinen Körper und Nervensystem, deinen Bedürfnissen und auch Ängsten (in Bezug auf die Medicine) zu beschäftigen, macht unglaublich viel mit dir!

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7 Tipps für die Vorbereitung auf deine psychedelische Reise